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“War, fate, and a broken walkman transcend space and time in this sci-fi love story.” Die Beschreibung unter dem Video sagt eigentlich bereits alles, was man zum Inhalt wissen muss und sagen kann ohne zu spoilern. Ich möchte jedoch noch herausheben, wie gut dieser Film ist. Er sticht heraus, zweifellos. Er ist schlau, gefühlsbetont und ruhig. Drei Eigenschaften, die immer seltener in Sci-Fi-Kurzfilmen werden in Zeiten immer einfacher werdendem Zugang zu VFX. Im Langfilmsegment trifft das (glücklicherweise) noch nicht zu. Herausragend. Dazu ist die Musik am Ende wunderschön.
The Final Moments of Karl Brant
Was genau macht den Menschen aus? Was unterscheidet ihn im Wandel der Zeit von neuen technologischen Entitäten und wie können wir uns das Menschsein bewahren? Diese zentralen Fragen der Science Fiction werden im Kurzfilm von M.F. Wilson angesprochen und nebenher gibt es ein paar nette oder bekannte Gesichter wie Paul Reubens zu sehen. Das Konzept mit der Erinnerungsmaschine finde ich großartig und irgendwie sehe ich da eine Bad Robot TV-Serie darin.
PostHuman
Animation. Science Fiction. Erwachsen. Diese Mischung gibt es selten und kam mir zuletzt nur in Form von Animatrix (“zuletzt”) und Scanner Darkly (“zuletzt”) untergekommen. Vielleicht gehe ich in dieser Hinsicht auch mit geschlossenen Augen durchs Leben, aber PostHuman ist ein schöner, neuer und erfrischender Mix aus den drei Merkmalen und macht vor allem Spaß auf mehr. Könnte eine tolle Webserie werden. Und am Ende werden einem ja auch mehr Abenteuer von Terrence und Dog Nine versprochen. Alles gut also.
Keloid
Netter kleiner Short mit einer dystopischen Vision der Zukunft, in der uns Roboter regieren und wir dagegen rebellieren. Leider mit etwas wenig “Fleisch” nach dem tollen Intro, dafür aber sehr ausgereifte VFX und Designarbeiten an den Robotern.
Codename: Simon
Codename: Simon bildet im Vergleich zu den anderen Kurzfilmen eine schöne Abwechslung im diesmaligen Sortiment. Science Fiction, so erkennt man schnell, muss nicht auf Spezialeffekte angewiesen sein. Dafür gibt es eine kleine herzzerbrechende Geschichte um den kleinen Simon, der, je nachdem wie man das interpretiert, entweder ein Alien in der Form eines kleinen Jungen ist und die Menschheit beobachten muss, oder ein kleiner, trauriger Waise ist, der nach dem Tod seiner Eltern eine elaborierte Identität erfindet, um mit seinem Schmerz klarzuwerden. Dazu ist die Cinematographie für einen Kurzfilm dieser Art sehr beeindruckend.